Behandlung von Analfissuren
Wird bei einem Patienten eine Analfissur festgestellt, werden zunächst häufig Medikamente und nicht chirurgische Maßnahmen verordnet, die eine Modulation des Schließmuskels bewirken sollen. Zeigen die Behandlungen keine Wirkung, sind weitere Schritte notwendig.
Herkömmliche Behandlungsmethoden
Nicht operative Maßnahmen
Zu Beginn empfehlen Ärzte oft Maßnahmen, die den Schließmuskel entspannen und den Stuhl aufweichen sollen (Kalziumkanalblocker oder Nitrate). Dabei kommen unter anderem Salben und eine Ernährungsumstellung auf ballaststoff- und faserreiche Lebensmittel in Frage.
Ebenfalls kann zweimal täglich eine zehnminütige Selbstmassage mit dem Finger zur Entspannung des Schließmuskels beitragen.
Sitzbäder mildern einige Symptome häufig ab, fördern aber nicht die Heilung. Auch Rückfälle sind bei der Analfissur keine Seltenheit.
Operative Maßnahmen
Bei einer chronischen Analfissur werden meist Eingriffe in Betracht gezogen. Hierbei stehen unterschiedliche operative Maßnahmen zur Verfügung:
Bei der Sphinkterotomie wird der Schließmuskel je nach Befund bis zu einem gewissen Punkt gespalten, um seinen Druck zu verringern und so den Analbereich und die Fissur zu entlasten. Dies kann zu einer Besserung der Symptome aber auch zu einer Kontinenzstörung führen. Für Frauen, die eine Schwangerschaft hinter sich haben, besteht ebenfalls ein zum Teil deutlich erhöhtes Risiko für Stuhlschmieren und Gasverlust. Da sich Schwangerschaft und Entbindung oft auf den Spannungsgrad des Schließmuskels auswirken, soll die Sphinkterotomie bei betroffenen Patientinnen mit Spannungsverlust oder vorangegangenen analen Operationen auch beim Versagen anderer Methoden nur äußerst zurückhaltend angewendet werden, empfehlen die Experten in den deutschen Leitlinien zur Behandlung von Analfissuren.
Hingegen wird der Riss bei einer Fissurektomie einschließlich des entzündeten und vernarbten Gewebes herausgeschnitten. Der so entstandene Bereich wird entweder offen gelassen oder mit eigener Haut, beispielsweiße mit analer Schleimhaut, verschlossen. Diese Behandlung erfolgt zumeist in Kombination mit einer Medikamenteneinnahme. Zu den Risiken einer Fissurektomie gehören: schmerzhafte Entzündungen, Vernarbungen und Störungen der Wundheilung, die mit einer längeren Abheilungsphase einhergehen kann.
„Die laterale interne Sphinkterotomie (LIS) weist persistierend in RCT (randomisierten kontrollierten Studien) und Metaanalysen die höchsten Heilungsraten auf. In Bezug auf die postoperative Inkontinenz bestehen jedoch ebenfalls z.T. deutlich höhere Raten als bei der Fissurektomie, wobei die Literatur inkonsistent ist. Die LIS soll deshalb in Abwägung dieser Befunde nicht als Erstlinientherapie angewandt werden.“ (S3 Leitlinie Analfissuren)
Was hier in den medizinischen Leitlinien komplex beschrieben wird, ist dass die Fissurektomie zwar weniger effizient aber dafür nachweislich auch deutlich weniger risikobehaftet ist gegenüber der Sphinkterotomie. Daher soll die Fissurektomie als operative Therapiemethode der Sphinkterotomie vorgezogen werden.
Schonende Lasertherapie
Schonende Lasertherapie
Wurde eine chronische Analfissur festgestellt, kann eine Lasertherapie die passende Behandlungsmethode sein, da diese die empfindliche Analregion besonders schont.
Die Fissur wird mittels Laserlichts bestrahlt und präzise entfernt. Der Schließmuskel kann optimal geschont und somit das Risiko auf Inkontinenz im Vergleich zu herkömmlichen Methoden auf ein Minimum reduziert werden. Trotz des Einsatzes in der sensiblen Afterregion ist eine Lasertherapie zumeist schmerzarm und belastet den Körper kaum. Aufgrund der präzisen Arbeitsweise, entstehen keine größeren Wunden. So kann die Fissur schnell verheilen.
Lasertherapien sind besonders schonend und eignen sich daher ideal für Patienten mit Enddarmerkrankungen sowie für Frauen, die eine Schwangerschaft hinter sich haben.
Wer übernimmt die Kosten?
Die Kosten für die minimal-invasive Behandlung und den Krankenhausaufenthalt werden in der Regel von der Gesetzlichen Krankenversicherung getragen.